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"Viel zu viel und doch zu wenig"Über- und Unterversorgung in der Pädiatrie

„Die medizinische Bedarfslage und das, was ärztlich getan wird, klaffen eklatant auseinander". Das betrifft gerade auch die Kinder- und Jugendmedizin und damit auch die Eltern-Selbsthilfe in Deutschland.

Diese kritische Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch das neue Buch „Viel zu viel und doch zu wenig," das mit dem auf die Kindergesundheit spezialisierten Fachjournalisten Raimund Schmid als Herausgeber erschienen ist. Die 340 Seiten umfassende neue Publikation, belegt, wie gerade auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie große und kleine Patienten mit Fehlversorgung (insbesondere Unterversorgung) konfrontiert werden. Einige Beispiele der insgesamt 19 aufgegriffenen pädiatrischen Themenkomplexe sind:

> Komplexe Erkrankungen bei Kindern: Warum Behandlungen oft viel zu kurz greifen
>Mehr Rechte für Kinder und Jugendluche mit und ohne Behinderung
> Zu wenig politische Kindermedizin: Wo bleibt die child Advocacy und wo bleiben die Kinderrechte?
> Eltern chronisch kranker Kinder: Zu viele Versorgungsdefizite zulasten der Lebensqualität

Zudem wird in dem Buch aufgezeigt, wie viele Ressourcen durch den immensen Kostendruck an Kinderkliniken fehlen, um insbesondere chronisch kranke Kinder gut versorgen zu können. Und überall fehlt an Zeit und mangelnder Zuwendung, auch für die Eltern. Diese geballte Menge an Fehlsteuerung wird im Buch am Anfang jedes neuen Kapitels mit aufrüttelnden Fallbeispielen konkret untermauert.

Die Botschaft des Buches ist eindeutig: Würden die in vielen Kapiteln aufgezeigten Ausgaben für unnötige Gesundheitsleistungen den bisher unterversorgten Bevölkerungsgruppen (vor allem einen Großteil der chronisch kranken und psychisch kranken Kinder) zugutekommen, wäre endlich eine Balance hergestellt, von der alle profitieren würden. Hierzu bietet das Buch des früheren Geschäftsführers von Kindernetzwerk e.V. viel konkrete und praktisch wie politisch umsetzbare Vorschläge.

ISBN 978-3-437-24061-4; Preis: 24 €