Direkt zum Inhalt der Seite Direkt zur Hauptnavigation

In Zusammenarbeit mit dem KindernetzwerkPolitische Forderungen der Kinder- und Jugendmedizin 2021-2025

11.06. Berlin Der Berufsverband Kinder- und Jugendärzte e.V., die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin haben mit der Unterstützung des knw und weiterer Organisationen die politischen Forderungen der Kinder- und Jugendmedizin für 2021 bis 2025 veröffentlicht.

 

Politische Forderungen der Kinder- und Jugendmedizin 2021-2025


Die körperliche, seelische und soziale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen muss gestärkt und gefördert werden. Dies ist angesichts der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Nachteile in der Gesundheitsversorgung, in den Bildungschancen und der Gestaltung der Lebenswelten sollen durch eine ressortübergreifende Politik und gezielte Maßnahmen ausgeglichen werden. Der Staat schuldet den Kindern zum Erreichen des Optimums an Gesundheit die Bereitstellung entsprechender Ressourcen im Sinne seiner Daseinsfürsorge.

Wir sehen vordringlichen Bedarf zum politischen Handeln in folgenden Bereichen:

1. Spitzenmedizin auch für Kinder und Jugendliche: Umfassende Maßnahmen zur Sicherung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen auf höchstem Niveau, d.h. mehr Me-dizinstudienplätze, stärkere Berücksichtigung der pädiatrischen Ausbildung im Medizinstudium, adäquate Vergütung der sprechenden Medizin, Fallzahl-unabhängiges Finanzierungsmodell für Kliniken und Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin unter Berücksichtigung der Fix- und Vorhaltekosten im DRG-System. Kostendeckende Finanzierung von Hochschul- und Spezialambulanzen in Kinder- und Jugendkliniken. Erhalt und Förderung der Gesundheits-und Kinderkrankenpflegeausbildung.

2. Mehr Prävention in den Lebenswelten inkl. der Ernährung: Stärkere Berücksichtigung von verhältnispräventiven Ansätzen im Präventionsgesetz. Verpflichtende, verhältnispräventive ernäh-rungspolitische Maßnahmen für ein gesundes Leben von Anfang an. Verbesserung der Gesundheits- und Ernährungskompetenz (health literacy) von Eltern, Kindern und Jugendlichen durch Implementierung der entsprechenden Inhalte in den Kita- und Schulalltag. Zwingend notwendig zur Gesundheitsfürsorge ist zudem Bewegungserziehung von Anfang an.

3. Gute und geprüfte Medikamente: (Weiter-)Entwicklung sicherer Arzneimittel für Kinder und Jugendliche und staatliches Engagement bei der Zulassung von „Alt-Generika" für sie.

4. Förderung sektorübergreifender Versorgungsangebote: Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen durch eine nachhal-tige Sicherstellung der Überbrückung der Schnittstellen zwischen medizinischem, pädagogischem und sozialem System, insbesondere Gleichbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen.

5. Ausgleich von Benachteiligung: Stärkung der Resilienz, der seelischen Gesundheit durch Verminderung der ungleichen sozialen Rahmenbedingungen des Aufwachsens und Schutz vor Ab-hängigkeitserkrankungen, insbesondere Mediensucht, und Internet-assoziierter Gewalt und Ausbeutung.

6. Stärkung des Kommunalen Öffentlichen Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes (KJGD): Sicherstellung der kommunalen Stärkung durch den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, um den Gesundheitsminister-Konferenz-Auftrag des „Public Health vor Ort" umsetzen zu können.

 

Die ausführlichen Begründungen finden Sie im PDF zum Download.